Nach einem unspektakulären Tag, den Wind erwähne ich ab sofort nicht mehr (immer noch von vorn), durch die Taklamakan Wüst biegt die Strasse endlich nach Süden in die Berge ab. Doch ein Abschied von der Wüste ist es nicht, da mich die Route nochmal nach Dunhuang führt. Einerseits wegen den Mogao Crothoes anderseits wegen dieser blöden Visa- Verlängerung. Der Aufstieg ist seicht und macht richtig Spass, bis ich an den Abzweig nach Dunhuang komme. Eigentlich sollte mich der Weg entlang der Berge führen, doch nun muss ich feststellen, dass der geplante Weg nur eine 300km lange Schotterpiste ist. Das ist mir dann doch zu unsicher und ich fahre weiter über den Pass (3570m) auf das 3200 hoch gelegene Qaidam Plateau. Eigentlich könnte ich jetzt gleich nach Xining weiter fahren, doch das ist mir dann doch zu weit und die Strafen für Visafristüberschreitung sind wohl recht hoch.

Nach der Passüberquerung gibt es leider wieder mal einen Platten. Eigentlich nicht weiter schlimm, doch als ich die Luftpumpe auf das Ventil stecke, zerreisst es den Ventiladapter der Pumpe plötzlich in tausend Teile. Das wars erstmal. In der Absicht den Reifen von einem lieben LKW Fahrer aufpumpen zu lassen stoppe ich den Nächsten. Doch leider hat dieser keinen passenden Ventiladapter an Bord. Aber es gibt immer einen Plan C und so lasse ich mich bis zum nächsten Reifenservice, nicht mehr als ein Zelt im Nirgendwo, mitnehmen. Der hat leider auch keinen richtigen Adapter, aber mit ein bisschen Fummelei bekommen wir den Reifen doch irgendwie halbvoll. Mit halbplatten Hinterrad geht es also weiter zur nächsten 50km weit entfernten Siedlung. Unglaublicherweise finde ich in einem kleinen Tante-Emma Laden eine neu Luftpumpe und der Tag ist für mich erstmal gerettet.

Nach einer weiteren Tagesetappe erreiche ich schließlich einen befahrbaren Abzweig nach Dunhuang. Drei Tage geht es danach durch die eine faszinierende Wüstenlandschaft, immer noch auf ca.3000m. Die Tage sind heiss und die Nächte kalt und der Wind blässt weiter kräftig von v…, ach darüber wollte ich ja nicht mehr schreiben. Zum Glück sind die Strassenverhältnisse gut. Nach einer weiteren Passüberquerung, rolle ich der Oasenstadt Dunhuang, gelegen in der Provinz Gansu, entgegen. Und tatsächlich ist diese Stadt einen wahre Blüte. Umgeben von riesigen Sanddünen gibt es jede Menge Obst – und Weingärten und eine schöne grüne Innenstadt. Ein guter Platz um das Visa zu verlängern, ein bisschen buddhistische Kultur zu geniessen und noch einmal Luft zu holen, bevor es wieder durch die letzten Meter Wüste und dann in die Berge von Qinghai nach Xining geht. Dann bin ich bereits zum greifen nah am Tibetplateau und vielleicht traue ich mir auch einen Ausflug auf das zwischen 4000m und 5000m hoch gelegene „Dach der Welt“. Doch erst einmal schauen wie das Wetter sich gibt und ob ich mir das allein (Thema Höhenkrankheit) zutraue.

Kilometer: 10985km

Höhenmeter: 42860m

Standort: Dunhuang

Bilder: http://www.flickr.com/photos/87270050@N03/sets/72157631547771706/