Die 3 Tage in Chang Mai vergehen schnell mit viel Stadtbummelei, Leute treffen, Nachtmärkten, Sonntagsmarktbesuch und einem Ausflug zum Doi Suthep.
Um 4 Uhr Morgens muss ich aufstehen um, nach einer 2 stündigen Bergetappe, den Sonnenaufgang über Chang Mai zu erleben. Auf dem Rückweg ziehen gerade die Mönche zum Gaben einsammeln in die Stadt. Ein lohnenswerter Ausflug.
Nach 3 schönen Radtagen, entlang der letzten Hügel Nordthailands, erreiche ich Sukhothai wo gerade das 4 tägige Loi Krathong Festival beginnt.
Im 13. und 14. Jahrhundert war Sukhothai die erste Hauptstadt von Thailand und das Sukhotai Zeitalter wird von den meisten Thai´s als das „goldene Zeitalter“ angesehen. Das historische Zentrum von Altsukhothai besteht aus einem Komplex von 21 Ruinen. Über 50 weitere Ruinen verteilen sich innerhalb und ausserhalb der verfallenen Stadtmauern.
Ich quartiere mich direkt am Zentralkomplex ein, allerdings zu dieser Zeit kein billiges Unterfangen. Dafür bin ich nur einen Steinwurf vom Festival entfernt, welches sich größtenteils im historischen Zentrum abspielt. Mit Einbruch der Nacht werden die alten Ruinen von tausenden Kerzen erhellt und die alte Hauptstadt erweckt zu gespenstischem Leben. In den ehemaligen Strassen tummeln sich hunderte kleiner Stände mit leckeren Speisen und traditioneller Handwerkskunst. An vielen Tempeln finden kleine Theaterstücke, Volkstänze, Feuerwerk und eine Lichtshow statt. Durch die illuminierten Ruinen treibend und Leckereien genießend, vergeht Stund um Stund und die alten Geister der Sukhothaier scheinen immer greifbarer zu werden. Besuch uneingeschränkt empfehlenswert!
Traditionell werden kleine Lotusschiffchen, „Krathong“ genannt, auf dem Fluss ausgesetzt, damit diese mit allem Unglück davongetragen werden.
Nach 2 langen Abenden fühle ich mich spirituell regelrecht aufgeladen und mache mich frisch ans Radelwerk. Die Strecke von Sukhothai an die Küste ist flach und vergeht recht ereignislos. Trotzdem genieße ich die Tage weitab vom Tourismus und ich kann Land und Leute auf eine mir vertrautere Weise kennen lernen.
Überall kann man die Thai´s bei der täglichen Arbeit beobachten, wie diesen Bauer beim „beackern“ seines Reisfeldes. Alles geschieht mit der gebotenen Ruhe und Gelassenheit. Von Hektik selten eine Spur.
Auf den schwimmenden Märkten bei Damnoen Suduak ist es selbstverständlich, dass man zum Einkaufen einfach das Kanalufer geht. Leider verkommt diese kleine Kuriosität an manchen Stellen zur reinen Touristenattraktion.
Bei Samut Songkhram erreiche ich endlich die Küste, auf die ich mich schon seit vielen Tagen freue. Die Bedingungen entlang der Golfküste sind ein Radlertraum.
Palmenbesetzte Küstenstrassen bei 32° Lufttemperatur und 26° Wassertemperatur gehören zum Radleralltag.
Genauso wie einsame Buchten, die zum baden und verweilen einladen.
Preiswerte Gästehäuser und Strandresort sorgen ebenfalls für ein unbeschwertes Radlerleben. So wie Ning´s Gästehaus hier, dass auch noch mit einem ausgezeichneten Frühstück glänzen konnte.
Auch zufällige Begegnungen sorgen für Abwechslung und Entspannung. So treffe ich beispielsweise Jan aus Norwegen, der mir sein vollausgestattetes Apartment für 2 Tage zur Verfügung stellt, weil er eben gerade mal für ein paar Wochen nach Hause muss. Jan ist auch beispielgebend für eine Gruppe von Ausländern, die mir in Thailand sehr oft begegnet. Diese Typen suchen sich in Thailand eine Frau, was aufgrund von Frauenübeschuss auch nicht schwierig ist, und setzen sich dann zur Ruhe. So traff ich darunter auch erfolgreiche Geschäftsleute, die sich früh zur Ruhe setzen und nun ein relativ einfaches Leben führen. Es gibt natürlich auch die, die ordentlich Geschäft machen wollen, aber die gibt es ja überall.
Vergleichweise langsam geht es die Küste hinunter bis nach Chumphon. Langsam, weil ich hier und da einen Tag bleibe und an den Fahrtagen nicht mehr als 70km fahre. Da ich ein 60-Tage Visum habe drängelt mich nicht´s und ich genieße die Zeit. Wie lange ich so entspanntes Rad fahren genießen kann ist allerdings noch fraglich. Nach 30 Tagen in Thailand fange ich an das Abenteuer, oder besser, den Reiz des Unbekannten, zu vermissen.
Von Chumphon setze ich mit der Nachtfähre zur Koh-Tao über. Auf der Fähre treffen ich ein paar nette Berliner mit denen ich vielleicht Weihnachten verbringen werde.
Ausblick auf die Tanote-Bucht
Auf Tage auf Koh-Tao verbringe ich zwei Tage mit schnorcheln in der Tanote Bucht und abendlichen Besuchen in der Jab-Bar mit entspaaaaander Atmosphäre.
Für den Statistiker sind 16170km Gesamtkilometer zu vermerken,sowie eine zweite Schiebepassage. (Schande, aber die Steigungen auf Koh- Tao sind nicht fahrbar mit Gepäck)
Geknipstes gibt es natürlich auch:
https://picasaweb.google.com/110249646880249006150/ThailandChangMaiKohTao
Möge diese Zeilen Euch erwärmen.
Mirko
Robby
Dezember 11th, 2012 um 21:58 Uhr